Uns wird immer mal wieder die Frage gestellt was kostet euch eigentlich euer Au-Pair? Und dann überlege ich selbst, ja was kostet es eigentlich?
Die Fixkosten
260 € Taschengeld
30-45€ Krankenversicherung (kommt auf die Gesellschaft und die Leistung an)
20-100€ für Bustickt / Mobilitätszuschuss / Spritkosten für Fahrdienste (hier kommt es auf das
Alter des Au-Pair an. U21 kann oft ein billiges Schülerfreizeitticket genutzt werden
10-50€ Sprachkurs (kein Muss, aber meiner Meinung nach sehr sinnvoll)
10-20 € Handy/Telefon / Internet
Also zwischen 330 – 400 Fixkosten
Variable Kosten
Lebensmitttel ( man merkt schon, dass eine Erwachsene Person mehr mit am Tisch sitzt).
Strom, Wasser, Heizung (sehr von den Gewohnheiten des Au-Pairs abhängig, manche frieren chronisch oder lassen den ganzen Tag alle Lampen/PC … an)
Freizeit ( Essengehen , Freizeitparks, Urlaub, Pizza bestellen immer für 1x einen Erwachsenen mehr einplanen)
Miete (bei uns nicht, wir haben genug Platz, aber mancher muss vielleicht extra eine größere Wohnung mieten)
Vermittlungsgebühren ca. 30 – 800€ je nachdem ob man über Plattformen selbst sucht oder Agentur einschaltet.
Reisekosten ( ist zwar kein Muss, aber wir übernehmen immer den Rückflug nach einem guten Jahr)
Geschenke zu Weihnachten / Geburtstag
Einrichtung des Au-Pair Zimmers
Visagebühren ( Verlängerung 50€, Passbilder 20€, Gesundheitszeugniss 20-100€)
Ich denke da kann man gut noch mal 100€ im Schnitt rechenen. Also kostet ein Au-Pair zwischen 400-500€ im Monat. Also fast noch mal soviel wie das Taschengeld.
Diese Nebenkosten sehen die Au-Pairs normalerweise nicht. Und daher kommt es schnell zu Missverständnissen und Unzufriedenheit wenn sie „normale“ Stundenlöhne in Deutschland mitbekommen. Und wieviel von 8€ brutto wirklich übrigbleiben ist ja auch in der Regel nicht bekannt. Mit Nebenkosten hat ein Au-Pair also rund 4€ netto Stundenlohn. Das ist sicher nicht die Welt, aber auch nicht zu wenig, da ja Au-Pair keine Arbeit im eigentlichen Sinne sein soll.
Ich versuche immer möglichst transparent zu machen was das Leben bei uns kostet, indem ich die Mädchen auch mal einkaufen lasse (von unserem Geld natürlich) und auch die Abrechnungen für Strom, Wasser und Heizung öffentlich mache. Das überrascht die meisten total. Es hilft auch bei der Überlegung hier zu studieren, denn wenn sie sehen was so alles an Kosten auf sie zu kommt sind viele auch geschockt überrascht.
Ach ja und ein Au-Pair kostet uns als Familie auch Zeit.
– für Fahrdienste zum Sprachkurs, Bus, Freunden
– Einarbeitung, in den ersten paar Wochen macht ein Au-Pair viel „Arbeit“ da man alles zeigen, erklären und üben muss.
– Organisationshilfen bei Reisen, Studienplänen, Freizeit ….
– Reparaturen von PCs, Haushaltsgeräten die aus Versehen kapput gemacht wurden
– Hilfe bei Problemen aller Art (Heimweh, Liebeskummer ….)
– Pflege wenn das Au-Pair krank ist
Das ist ganz normal und ich mache das als Gastmutter auch meistens gerne, aber so gebe ich eben immer auch einige der Stunden die mich unser Au-Pair entlastet wieder zurück. Auch dass sollte man nicht vergessen wenn man überlegt ein Au-Pair einzuladen. Es ist eben keine Arbeitskraft, sondern ein weiteres Mitglied der Familie und machmal vergleichbar mit einer fast erwachsenen Tochter.
Schlagwörter: Arbeit, Au-Pair, Au-Pair Kosten, Au-Pair Suche, Geld, Kosten, Taschengeld
Februar 8, 2010 um 21:59 |
Danke für diese Aufstellung. Das ist richtig interessant. Ich hab mich schon eine Weile gefragt, was das so kostet. Aber eine Frage dazu:
Kinderbetreuungskosten kann man ja von der Steuer absetzen. Könnt ihr da auch einen Teil der Au-Pair-kosten absetzen?
Februar 8, 2010 um 21:59 |
Die Betreuungskosten kann man absetzten. Ein Au-Pair ist sogar recht gut abzusetzen. Das Finanzamt erkennt nicht nur Taschengeld, Krankeversicherung, Buskosten, Sprachkurs, Vermittlungsgebühren an, sondern auch Lost und Logis ( pauschal ca. 400€ pro Monat) als Kosten an.
In der Regel werden 50% als Kinderbetreuung und 50% als Haushalt anerkannt. Wir haben in den ersten Jahren immer unseren Arbeitsplan und eine Bestätigung des Au-Pairs mitgeschickt und so 100% anerkannt bekommen. Kommt aber auf den Sachbearbeiter an. Wichtig ist nur, das man das Taschengeld auf ein Girokonto zahlt und nicht bar gibt.
Je nach persönlichen Steuersatz bekommt man also am Ende des Jahres einiges zurück. Je mehr Kinder man hat und je höher das Familieneinkommen ist um so höher wird auch die Rückzahlung. MIt etwas Glück kann das fast das gesamte Taschengeld sein. Ja unser Steuergesetzt istnicht wirklich sozial, denn wer sich mit mittlerem Einkommen ein Au-Pair so eben leisten kann, bekommt somit weniger erstattet als ein reicher Großverdiener.
Februar 8, 2010 um 21:59 |
hihi – guckst Du hier:
http://hostmam.wordpress.com/2008/09/13/versteckte-au-pair-kosten/
ähnliche Rechnung – ähnliches Ergebnis. Wenn wir noch eine Gastmutter finden, die das hier vorrechnet, können wir eine statische Gruppe bilden…
Februar 9, 2010 um 21:59 |
okay, hier unsere Werte für die statistische Gruppe:
monatlich Vertraglich
260 Euro Taschengeld
40 Euro Versicherung
150 Euro Essen/Trinken
150 Euro Zimmer/Heizung/Strom (theoretisch, da natürlich schon beim Hauskauf bedacht und daher mit einkalkuliert – wäre aber für das Geld zu vermieten :-))
10 Euro Telefon
monatlich sonstiges
ca. 50 Euro für Eintrittsgelder, Essen einladen, Kinobesuch usw.
einmalig Vertraglich:
25 Euro Verpflichtungserklärung
50 Euro Visumsverlängerung
380 Euro Vermittlungsgebühr Agentur
einmalig sonstiges:
110 Euro Zuschuss zum Sprachkurs, ggf. auch 2mal
ca. 50 bis 70 Euro Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke
ca. 100 Euro für die Instandhaltung des Fahrrads (Schloss verloren, Fahrrad geklaut, wegen Unfalls Teile austauschen, etc.)
ca. 150 Euro für zerstörte/verlorene Gegenstände (Waschmaschine (schon 2 mal!) Vasen, Geschirr, verlorener Regenschirm, verlorene Kindersachen usw.)
nicht messbar:
jede Menge Zeit und Herzblut beim Suchen, Kontakt halten, zu Anfang des Aufenthalts beim Eingewöhnen und Orientieren, dann bei Heimweh, am Ende zum Unterstützen der Rückkehr (billige Tickets finden) oder zum Bleiben (Wohnung suchen, Unterlagen übersetzen, Beglaubigen von denselben)…
Juni 7, 2010 um 21:59 |
Endlich hab ich mal eine „reelle“ Auflistung der Kosten gefunden. Für uns hat sich das Thema AuPAir damit leider erstmal erledigt. 😦
Vielleicht wäre eine Studentin, die bei uns wohnt und zwischendurch mal auf Sohnemann aufpasst, besser für uns geeignet. Zunächst einmal werden wir aber einfach mal versuchen, mit Tagesmutter und Oma über die Runden zu kommen.
(Es sei denn ich gewinne bald im Lotto. Dann würd ich das Ganze nochmal überdenken.. *g*)
September 9, 2010 um 21:59 |
Hallöchen,
habe noch eine Frage: Kann ich die Betreuungskosten auch absetzen, wenn ich nicht arbeite sondern „nur“ Mutter und Hausfrau bin?
September 9, 2010 um 21:59 |
@ Engelchen
Soweit Ich informiert bin, kannst du die Kosten für Kinder zwischen 3-6 Jahren auch als „Nur Mama“ absetzen. Aber U3 und Ü6 musst du zumindest ein paar Stunden arbeiten. Ist unlogisch, aber Realität. Eigentlich dürfen ja nur Kosten die Erwerbsbedingt anfallen abgesetzt werden. Es kommt also aufs Alter der Kinder an.
Juni 3, 2013 um 21:59 |
Über Yahoo bin ich jetzt zu Ihrer Seite gekommen. Ich habe schon eine Weile nach
erstklassigen Artikeln und Blogbeiträgen zu diesem Thema
gesucht. Der Bericht war ausgesprochen beeindruckend und ich habe das Gefühl, hier deutlich das Richtige gefunden zu haben.
Ich werde nun regelmäßig vorbeikommen.